Hasle-Maale
Das „Hasle-Maale“ ist die Hauptfigur der Narrengemeinschaft, das getreu der Sage bei Straßenumzügen auf einem auf einem Anhänger montierten Weidenbaum kauert und von den erbosten Stettheimern verfolgt wird. Sein Häs folgt dem Grundprinzip des Häs der Bauerngruppe, ist aber als Kombination von Bauern- und Jägerhäs in einigen Details freier gestaltet.
Bauern und Stettheimer
Die bereits 1973 gegründete Bauergruppe ist die Haupt-Zunftgruppe mit dem „Hasle-Maale“ als Einzelfigur. Sie symbolisiert die Gestalten aus der Ortssage vom „Haslemann bei Stetten“. Ihr Häs basiert auf der Ständekleidung der Bauern und Handwerker um 1820, wird aber fastnachtlich bunt gestaltet. Verschiedene Gerätschaften zeigen die Verbindung zu Landwirtschaft und Handwerk.
Waldgeister
Die ebenfalls 1973 gegründete Jugendgruppe „Waldgeister“ basiert auch auf der Ortssage vom „Haslemann bei Stetten“ und symbolisiert die Welt der Geister und Gespenster, in die das Hasle-Maale nach seinem gewaltsamen Tod verbannt wurde. Ihr grünes Fransenhäs und die kunstvollen Holzmasken verdeutlichen die Verbindung zum Wald.
Schalmeiengruppe Zur Bereicherung des musikalischen Angebotes wurde 1987 die „Schalmeiengruppe“ gegründet, die bis 2016 mit fetzigen Rhythmen und einheizenden Klängen die Aktivitäten der Narrengemeinschaft während der Fastnacht und unterm Jahr begleitete. Ihr Häs basiert ebenfalls auf der bäuerlichen Ständekleidung, ist aber wie bei Musikgruppen üblich eleganter und trachtenmäßiger gestaltet. Falls Sie Interesse haben, die Stettener Fasnet musikalisch zu bereichern, setzen Sie sich bitte mit unserem Zunftmeister Markus Greinwald in Verbindung.
Gilde
Die 1986 gegründete Gilde ist für das Fällen, Herrichten, Schmücken und Aufstellen des Narrenbaums und zusätzlich auch beim Maifest für den Maibaum zuständig. Entsprechend ihrer Schwerstarbeit beim Fällen der Fichte und beim Aufstellen das Narrenbaums mit den schweren „Schwalben“ ist ihr Häs dem Zimmermannshäs nachempfunden.
Theatergruppe
Zur Wiederbelebung des in Stetten traditionellen Laientheaters wurde 1989 eine eigene Theatergruppe gegründet. Ihre Aufführungen erhalten durch die Verknüpfung einfacher Bauernschwänke mit dem Stettener Dialekt und eingestreuten Bemerkungen über Stettener Begebenheiten oder Bürger einen besonderen Reiz. Falls Sie Interesse haben, Ihr schauspielerisches Können vor Publikum unter Beweis zu stellen, setzten Sie sich bitte mit unserem Zunftmeister Markus Greinwald in Verbindung.
Die Sage vom „Haslemann bei Stetten“
Aus Theodor Lachmann, Sagen und Bräuche am Überlinger See, 1976 Einst lebte vor vielen Jahren in Stetten ein armer Korbflechter und Besenbinder, der sich die für sein Handwerk erforderlichen Weidenruten und das Besenreisig dort holte, wo es am wohlfeilsten zu bekommen war, nämlich zur Nachtzeit in den umliegenden Wäldern. War es da verwunderlich, dass ihm die Bauern, Waldbesitzer und der Waldhüter nicht gut gesonnen waren? Gerne hätte man ihn für seine Diebereien gezüchtigt, jedoch kannte er sich in den Waldungen zu gut aus, um sich auf frischer Tat ertappen zu lassen.
Doch der Korbflechter wurde mit der Zeit immer dreister – und als wieder einmal die besten Reiser gestohlen wurden, nahmen die erzürnten Leute die Spur des Diebes auf. Aus dem nahe gelegenen Haslewald hörte man ein verräterisches Knacken: Der Korbflechter war am „Werk“. In der mondhellen Nacht konnte er gestellt werden, es gab nun kein Entrinnen mehr. Flink wie eine Eichkatze kletterte er auf einen hohen Baum, um sich dort verborgen zu halten. Da er auf keine Rufe reagierte, wurde der Baum von den nach Strafe dürstenden „Stettheimern“ gefällt. Der Korbflechter stürzte mit ihm zu Boden und war auf der Stelle tot.
Zur Strafe für seinen unehrlichen Lebenswandel musste das Männchen nachts als Gespenst in jenem Wald umherirren. Oft hörte man in mondhellen Nächten das Krachen eines umstürzenden Baumes und das Geheul und Gejammere des „Hasle-Maales“. Wanderer und Fuhrleute, die erst nach dem Betläuten am Haslewald vorbeikamen, wurden von dem Geist in die Irre geführt.
Wichtige Veranstaltungen der Narrengemeinschaft im Jahreslauf
Fasnets-Erweckung am Dreikönigstag
- Einschnellen der Fasnet durch die Karbatschen ab 12.00 Uhr
- Abends Erweckung des Hasle-Maale durch die Waldgeister.
Dorffasnet von Fasnets-Donnerstag bis Fasnets-Dienstag.
Am Schmotzige Dunschdig
- Katzenmusik
- Schüler- und Kindergartenbefreiung
- Rathauserstürmung mit Trauung der Narreneltern
- Narrenumzug mit Narrenbaumstellen
- Hemdglonkerumzug mit Hemdglonkerball
Am Bromige Freidig
Am Fasnets-Samsdig
- Kuttelnesssen mit Büttenreden
Am Fasnet-Dinschdig
Am Funkensonntag
- Abbrennen des Funkens mit Scheibenschlagen
Maifest am 1. Mai
- Maibaumstellen mit Fest auf dem Dorfplatz
Dämmerflohmarkt im September
- Auf dem Hof von Bauhof und Narrengemeinschaft, Treff beim Wohnmobilstellplatz